Durch die digitale Transformation sollen die bisherigen technologischen und wirtschaftlichen Grenzen der Automatisierung angesichts steigender Flexibilitätsanforderungen
hinausgeschoben werden. Daraus ergibt sich eine neue Sozialstruktur der Arbeit. Die Leistungssteigerung erfolgt durch eine qualitative Rationalisierung und Neuorganisation der
Arbeit.
Die organisatorischen Maßnahmen beziehen sich auf die Arbeitsteilung und den Einsatz von Arbeit. Der Einsatz von Sachmitteln als technische Maßnahme bedeutet den Ersatz von Arbeit. Der Einsatz
und Ersatz von Arbeit bedeuten aber auch Einsatz und Ersatz von Menschen. Generelles Ziel dieser Konzeption ist es, wachsende Flexibilitätsanforderungen der Absatzmärkte, eine zunehmende
Individualisierung der Produkte, kürzer werdende Produktlebenszyklen sowie eine steigende Komplexität der Prozessabläufe und Produkte automatisierungs-technologisch zu bewältigen.
Unabhängig davon, wie die Einzelnen tatsächlich betroffen sind, wird ein solcher betrieblicher Umbau die gesamte Aufbau- und Ablauforganisation in Mitleidenschaft ziehen. Personen werden an
Einfluss verlieren, andere an Einfluss gewinnen, einige Arbeitsplätze werden somit auf-, andere abgewertet und nicht wenige ganz verschwinden. Das Unternehmen muss mit Widerstand gegen die
Veränderungen und Leistungsabfall durch Demotivation oder gar innere oder tatsächliche Kündigung von Arbeitspersonen rechnen. Daraus ergibt sich eine zusätzliche Aufgabe: „Betroffene zu
Beteiligten zu machen“. Mit Team-Syntegration wird eine Lösung von den Mitarbeitenden selbst erarbeitet. So entsteht eine «Guiding Coalition» für deren Umsetzung, wobei die Betroffenen zu
Beteiligten werden. Die Methode wirkt dabei als Beschleuniger, der die kollektive Intelligenz im Unternehmen für bessere Resultate nutzt und gleichzeitig Engagement schafft. Selbst in
konfliktären Situationen werden Pläne erarbeitet, die innerhalb von wenigen Monaten auch effektiv umgesetzt werden können.
Der Problemlösungsprozess
Um einen Problemlösungsprozess zu steuern, an dem viele Personen beteiligt sind, muss eine Methode die Effektivität der Zusammenarbeit sicherstellen, sodass die richtigen Themen bearbeitet
werden. Damit wird die Architektur der Zusammenarbeit wichtig. Die hier vorgestellte Methode ist in vielen Problemlösungsprozessen erfolgreich erprobt und soll nachstehend kurz dargestellt
werden, wobei das angesprochene Problem im Rahmen eines digitalen Geschäftsmodells als Ausgangbasis und Generalthema dient.
Die Abbildung zeigt beispielhaft den Ablauf eines solchen Problemlösungsprozesses an dem 30 Personen beteiligt sind.
Was leistet die Team-Syntegration?
30 Expertinnen und Experten aus allen Einheiten und Fachgebieten werden in eine interdisziplinäre Diskussion in Form einer mehrtägigen Klausur einbezogen. Zu Beginn legen sie gemeinsam 12
Lösungsansätze zur Bearbeitung der aktuellen Herausforderung fest. Die Syntegration vernetzt die Teilnehmenden und Perspektiven in einer dreidimensionalen Kommunikationsstruktur. Sie sorgt
außerdem dafür, dass gute Ideen und Argumente multipliziert werden, so dass das beste Wissen aller Teilnehmenden maximal genutzt wird. So werden ca. 30 Gehirne zu einem leistungsfähigen Gehirn
verknüpft.
Bild: Ikosaederstruktur als Problemlösung (12 Themen, 30 Kanten = Teilnehmende, 6 Teams)
Die mathematischen Eigenschaften der Kommunikationsstruktur (Ikosaeder) sorgen für einen 80-fach höheren Wirkungsgrad als bei herkömmlichen Workshops. Sie basiert auf der Wissenschaft von
Steuerung und Kommunikation (Kybernetik).
Dadurch wird Komplexität zur Stärke. Die Robustheit des Prozesses wurde in vielen organisatorischen Anwendungen weltweit unter Beweis gestellt. Worin liegt der Nutzen?
Vorteile für die Digitalisierungsstrategie
Durch die Digitalisierung ist es für Unternehmen weltweit heute unverzichtbar, schnell auf unterschiedliche Marktveränderungen reagieren zu können. Festgefahrene Prozesse und Strukturen können
Firmen dabei jedoch im Weg stehen. Hier hilft diese Vorgehensweise. Mit ihrer Hilfe wird statt einer aufgezwungenen Veränderung das gemeinsame Ziel in den Vordergrund gestellt.
Peter Barfknecht
barfknecht consulting
peter.barfknecht@barfknecht.com
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