Bayern stärkt die Cybersecurity

Zehn Stunden am Tag verbringt jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich am Bildschirm.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom vom Januar 2022. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist die durchschnittliche Zeit vor dem Bildschirm pro Person damit noch einmal um zwei Stunden gestiegen. Dabei wurden die Zeiten mit dem Smartphone und die Stunden vor einem Computer-Monitor oder dem Fernseher zusammengerechnet.

So erfreulich es ist, dass viele Menschen im Home-Office arbeiten oder online einkaufen können, so besorgniserregend ist es, dass Straftäter den digitalen Raum immer stärker nutzen. 2020 stieg in Bayern die Zahl der Fälle, bei denen das Internet als Tatmittel genutzt wurde, um 20 % auf fast 36.000 Delikte.
Darunter fallen vor allem Betrugshandlungen und
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung.

 

Bayern baut die Bekämpfung der Cyberkriminalität bei der Polizei weiter aus
Die Bekämpfung der Cyberkriminalität wird deshalb in den kommenden Jahren eine der größten Herausforderungen für die Innere Sicherheit werden. Deshalb baut Bayern die Bekämpfung der Cyberkriminalität weiter konsequent aus. Bei der Bayerischen Polizei sind mittlerweile rund 400
Spezialisten im Kampf gegen Kriminelle im Netz im Einsatz, die besonders aus- und fortgebildet sind:

  • Darunter sind 185 IT-Kriminalisten, die nach einem Studium im Bereich der Informatik zu vollwertigen Polizeivollzugsbeamten ausgebildet wurden.
  • Rund 15 weitere IT-Kriminalisten werden 2022 ihre Polizeiausbildung beenden.
  • Darüber hinaus können bayernweit „Quick-Reaction-Teams“ rund um die Uhr alarmiert werden. Die spezialisierten IT-Ermittler und IT-forensischen Spurensicherer werden z. B. bei schwerwiegenden Cyberangriffen direkt vor Ort eingesetzt.

Zentralstelle Cybercrime Bayern
Die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB), angesiedelt bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg,
ist bayernweit zuständig für die Bearbeitung herausgehobener Ermittlungsverfahren im Bereich der
Cyberkriminalität. Allein im Jahr 2020 leitete die ZCB fast 11.000 Ermittlungsverfahren ein.

  • Technisch und ermittlungstaktisch geschulte Spezialstaatsanwälte sowie IT-Forensiker ermitteln bei Angriffen auf bedeutende Wirtschaftszweige oder bei Verfahren aus dem Bereich der organisierten Cyberkriminalität.
  • Auch dann, wenn bei Verfahren der Allgemeinkriminalität ein hoher Ermittlungsaufwand im Bereich der Computer- und Informationstechnik abzuarbeiten ist, werden die Staatsanwälte der Zentralstelle tätig.
  • Seit August 2018 ist die ZCB zudem für herausgehobene Fälle der Wirtschaftscyberkriminalität zuständig. Die Fälle reichen von Hackerangriffen über Fälle des Vorkasse-Betrugs im Internet,   z. B. durch Fake-Shops, Betrug Cybertrading-Plattformen, Fällen von Ransomware bis hin zum Handel mit Waffen, Drogen, Falschgeld und Kinderpornographie im Darknet.

Bekämpfung von Kinderpornographie und sexuellem Missbrauch im Internet
Um die Ermittlungsstrukturen zu optimieren und den Verfolgungsdruck auf die Täter weiter zu erhöhen,
wurde im Oktober 2020 bei der ZCB das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornographie und sexuellem
Missbrauch im Internet (ZKI) gegründet:

  • Ein Team von Spezialstaatsanwälten sowie ITSpezialisten ermittelt wegen Kinderpornographie und sexuellem Missbrauch im Internet.
  • Im Fokus ist die Verfolgung von Betreibern und Nutzern von Darknet-Foren, die  kinderpornographisches Material herstellen, posten oder damit handeln.

Cybersecurity ist der Schlüssel für eine erfolgreiche digitale Transformation
Um Unternehmen (dabei vor allem KMU) aller Branchen, Forschungseinrichtungen und die öffentliche
Hand zu unterstützen, hat Bayern Innovativ eine eigene Themenplattform Cybersecurity eingerichtet. Sie
vernetzt Initiativen in Bayern, Deutschland sowie mit internationalen Partnerländern, um folgende Ziele zu
erreichen.

  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bayerischer Unternehmen
  • Erhöhung der Resilienz bayerischer Unternehmen (v.a. KMU) gegen Cyber-Angriffe
  • Erhöhung des Bewusstseins für Cybersecurity in Wirtschaft und Gesellschaft
  • Unterstützung des öffentlichen Diskurses zum Thema Cybersecurity

Zu den Partnern der Themenplattform zählen Initiativen wie der Bayerische IT-Sicherheitscluster in
Regensburg sowie die bayerischen IHKs und der vbw, aber auch internationale Netzwerke zum Thema
IT-Security. Alle Informationen dazu unter:

www.bayern-innovativ.de/netzwerke-und-thinknet/uebersicht-digitalisierung/cybersecurity

Ansprechpartner

Berthold Rüth, MdL
Abgeordnetenbüro
Bayernstr. 46
63863 Eschau
09374 970026
berthold.rueth@csu-landtag.de
www.berthold-rueth.de