KOLUMNE Z!UM SCHLUSS

Messen, Steuern, Regeln – seit über 150 Jahren sind
diese Begriffe auf das Engste mit unserer Region
Bayerischer Untermain verknüpft. Sie prägen auch
heute das industrielle Umfeld unserer Region, sind
Grundlage für viele familiengeführte mittelständische
Unternehmen und Teil des starken industriellen
Kerns des bayerischen Teils der Metropolregion
Frankfurt-Rhein-Main.


Zwei Aspekte verdienen es, besonders hervorgehoben zu werden. Der eine ist die Leistung des Aschaffenburgers Franz Anton Hock, der als eigentlicher Begründer dieses Wirtschaftszweiges in Deutschland und am Bayerischen Untermain gilt. Als 18-Jähriger ging er als Feinmechaniker nach Paris, erkannte im Brennspiegel dieser Metropole die Bedeutung von Präzision und genormten Messsystemen für vollkommene Produkte. Anfang der 60er des 19. Jahrhunderts gründete er in Aschaffenburg ein Unternehmen, das Schubleeren und Winkel herstellte. In der Folge entstanden viele weitere Unternehmen, die die Position des Bayerischen Untermains als Produktionsregion ausbauten und festigten. Am Anfang dieser Entwicklung steht Franz Anton Hock.

 

Der zweite Aspekt ist die hohe Bedeutung, die eine und über Ländergrenzen vernetzte Wirtschaft hat.
Für die Messindustrie hieß das seinerzeit, sich auf einheitliche Spielregeln, Normen und Prüfverfahren
zu einigen, aber auch, bestehende Strukturen, Verfahren und Produkte aufzugeben und auch, übergeordnet zu denken und kleinräumiges Denken zu überwinden. Dieser Aspekt ist mir ganz besonders
wichtig in einer Zeit, in der viel Kritik an Europa geübt wird. Aber gerade am Beispiel der Messindustrie
wird sichtbar, wie wichtig die enge Zusammenarbeit europaweit und international für uns alle ist
und wie daraus eine Kernkompetenz eines Landes und einer Region werden kann.


Großen Einfluss auf diese Branche wird der Prozess der Digitalisierung haben. Neue Geschäftsmodelle,
vernetzte Komponenten, veränderte Qualifikationsanforderungen und Kooperationsformen werden
auch diese Branche in Zukunft prägen. Unsere Region stellt sich gut auf hinsichtlich dieser Herausforderung – jüngster Baustein unserer regionalen Gesamtstrategie ist das „Digitale  Gründerzentrum Alte Schlosserei“, das Anfang Juni eröffnet wurde und insbesondere Studierenden beim Weg in eine digitale Selbständigkeit helfen wird. Ich bin sehr optimistisch, dass auch dieses Angebot in enger Kooperation mit den bestehenden Initiativen und Netzwerken sehr gut angenommen wird und dabei
hilft, die Menschen zu unterstützen und so gemeinsam Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Ansprechpartner

Susanne Seidel
Landratsamt Miltenberg
Brückenstr. 2
63897 Miltenberg
09371 501-401
Susanne.Seidel@lra-mil.de
www.lra-mil.de


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