Kreativität - der Stoff auf dem Zukunft gewonnen wird

Ebbecke (Luftbild Anlage)
Ebbecke (Luftbild Anlage)

In Hanau kann man lernen, wie man systematisch aus Ideen Innovationen generiert, im dualen Studium Innovationsmanagement.

 

Wie kann ein rohstoffarmes Hochlohnland wie Deutschland seine wirtschaftliche und soziale Zukunft sichern? Wie können wir die großen Herausforderungen, die die Sorge um die Umwelt, die Globalisierung und die Digitalisierung für uns bereithalten, meistern? Die Antwort ist so einfach wie weitreichend: durch Innovationen. Doch wo kommen sie her, die Innovationen? Wie kann ich als Unternehmen jenseits politischer Absichtsbekundungen und allzu ferner Visionen Innovationsfähigkeit in meinen Unternehmensalltag integrieren? Gerade für mittelständische Unternehmen der historisch energie- und rohstoffintensiven Kunststoffindustrie sind das essentielle Fragen.


In Hanau, in einem über 125 Jahre alten Backsteinbau, hat man auf diese Fragen eine ebenso einfache
wie gewinnende Antwort: durch exzellent ausgebildete junge Menschen. Seit August diesen Jahres studieren an der Brüder-Grimm-Berufsakademie Hanau – kurz BGBA – 6 junge Frauen und Männer Innovationsmanagement. Der Studiengang ist einmalig in Deutschland, denn es ist ein dualer, ausbildungsintegrierter Bachelor-Studiengang. Das bedeutet, die Studierenden durchlaufen in 7 Semestern nicht nur die akademische Ausbildung zum Innovationsmanager bzw. zur Innovationsmanagerin, sie erlernen parallel noch den Beruf des Industriekaufmanns bzw. der Industriekauffrau.

 

Aber wie entstehen denn nun Innovationen? „Die BGBA hat ihre Wurzeln in der Kreativwirtschaft und
der Designausbildung“ erläutert die Akademieleiterin Frau Professor Nicole Simon. „Hier wurden nicht nur schon früh Techniken entwickelt und dokumentiert wie man Ideen stimuliert, sondern auch wie man diese Ideen für konkrete Aufgaben funktionaler oder ökonomischer Art nutzbar macht.“


So sieht sich die BGBA z.B. in der Tradition großer Designströmungen wie dem Werkbund, der Gestaltung
am Zweck einer besseren humanen Umwelt orientiert. Aber auch populäre Methoden wie das Design Thinking – das über den Umweg der Softwareentwicklung den Weg von den Kreativen in die Managementetagen und F&E-Abteilungen gefunden hat – werden in Hanau gelehrt.


„Interdisziplinarität, Praxisorientierung und der Mut, neue Sichtweisen einzunehmen, das ist die DNA, die unser Innovations-Curriculum durchzieht und die wir ohne Zweifel der kreativen Designausbildung, die es hier schon einige Jahr gibt, verdanken,“ so das Statement von Dr. Klaus M. Bernsau, hauptamtlicher Dozent für Innovation und BWL an der BGBA. „Alle unsere Dozenten kommen aus der Praxis bzw. haben in der Regel immer noch ein eigenes unternehmerisches Standbein. Mehr Praxis geht nicht.“

 

„Die Breite der Themen mit denen sich die Studierenden in 3,5 Jahren befassen ist schon sehr beeindruckend,“ findet auch Michael Wacker, Personalverantwortlicher der Polyschaum GmbH, einem
Unternehmen, das Packtechnik und Isoliermaterial auf Basis von PE- und PU-Schaumstoffen fertigt. Erika Schulte, Chefin der Wirtschaftsförderung der Stadt Hanau bestätigt: „Als wir den Studiengang auch in intensiver Diskussion mit wichtigen Unternehmen der Region konzipiert haben, war uns schnell klar, dass interdisziplinär auch branchenübergreifend heißen muss. Allerdings erkaufen wir das mit dem kurzfristigen Nachteil, dass manchmal ein Softwarehaus spezifische IT-Inhalte, ein Automobilzulieferer Mechatronik und Konstruktionstechnik und ein Betrieb der Kunststoffindustrie eventuell Material- oder Verfahrenswissen vermissen.“

 

„Dieser Argumentation haben wir uns nie anschließen können. Natürlich setzen wir hoch spezialisierte Technologien ein und müssen diese auch weiterentwickeln, wir erwarten uns von unserer Innovationsmanagerin natürlich, dass sie lernt, sich immer in neue Themen und Aufgaben einzuarbeiten. Aber das technische Wissen, das sie für ihre späteren Aufgaben braucht, können wir ihr natürlich selber viel besser vermitteln. Und dazu haben wir ja 3,5 Jahre Zeit. Auch das macht ja den Reiz des dualen Studiums aus“, erwidert hierzu Dipl.-Ing. Thomas Herbert, Geschäftsführer von Polyschaum.


Dipl. Ing., Dipl.-Kfm. Axel Ebbecke, Vorstandsvorsitzender der A. Ebbecke Verfahrenstechnik AG, einem
Unternehmen, das erfolgreich auf über 400 Anlagen Lohnverarbeitung auch für die Kunststoffindustrie
durchführt, ergänzt: „Für uns als mittelständisches Unternehmen ist es eine ganz wichtige Aufgabe, qualifizierte und motivierte junge Menschen für unser Unternehmen zu begeistern und langfristig zu binden. Das duale Studium gerade mit diesem ganz speziellen Angebot Innovationsmanagement stellt da gleich in mehrfacher Hinsicht ein weiteres, wichtiges Instrument in unserer Personalentwicklung dar.“

 

Die nächste Möglichkeit vom dualen Studium Innovationsmanagement an der BGBA zu profitieren ist der Studienstart 2018. „Wir sind aber bereits jetzt in intensiven Gesprächen mit Unternehmen und freuen uns, wenn Unternehmen die BGBA fest in ihr Ausbildungsportfolio aufnehmen und wenn wir gemeinsam auf Talentsuche gehen können. Unsere deutschlandweiten Messeauftritte und unsere Präsenz in zahlreichen Studienportalen sind gerade für KMUs ein toller Verstärker“ bestätigt Dr. Bernsau. 

 

Für weitere Informationen und persönliche Gespräche zur Kooperation mit der BGBA stehen er und das Studiensekretariat gerne zur Verfügung.

Polyschaum (von links: Dipl.-Ing. Thomas Herbert, Geschäftsführer, Silvana Büdel, Studierende Innovationsmanagement, Michael Wacker, Personalleiter)
Polyschaum (von links: Dipl.-Ing. Thomas Herbert, Geschäftsführer, Silvana Büdel, Studierende Innovationsmanagement, Michael Wacker, Personalleiter)

Ansprechpartner

Dr. Klaus M. Bernsau
Brüder-Grimm Berufsakademie Hanau GmbH
06181 6764640
klaus.bernsau@bg-ba.de

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