Kolumne z!um Schluss

von Landrat Jens Marco Scherf

Zu den größten Herausforderungen für unsere auf Produktion und Wachstum ausgerichtete Wirtschaft gehören zweifellos die Digitale Transformation und der Klimawandel. Für beide Themenkomplexe gilt, dass wir Ziele vor Augen haben, die es zu erreichen gilt, um die Grundlagen für unseren Wohlstand nachhaltig sichern zu können. Gleichwohl werden Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft noch auf Jahre damit beschäftigt sein, den Weg zum Erreichen der Ziele zu gestalten. Am Bayerischen Untermain haben wir uns diesen Herausforderungen schon vor einigen Jahren angenommen, indem wir Strukturen geschaffen haben, um über die Grenzen der Gebietskörperschaften hinweg zusammenzuarbeiten und um alle notwendigen Partner einzubinden.

 

Die Kommission für Digitalisierung und Industrie 4.0 und das gleichnamige bei der ZENTEC ansässige

Kompetenznetz haben mit der Erarbeitung einer gemeinsamen Leitvision „Ziele und Motive der Region

Bayerischer Untermain für Digitalisierung und Industrie 4.0“ einen ersten Meilenstein erreicht. Die Region ist dem „Pakt für berufliche Weiterbildung 4.0“ der bayerischen Staatsregierung beigetreten. Als zentrale Maßnahme ist ein Dienstleistungsangebot in Form von Weiterbildungsinitiator*innen für Betriebe geschaffen worden. In einem nächsten Schritt werden die Aktivitäten im Bereich der digitalen Transformation verstetigt und Kapazitäten aufgebaut, um die digitale Transformation in der Region aktiv zu gestalten.

 

Der Sektor Verkehr und Mobilität hält zurzeit einen Anteil von 27 Prozent an den klimaschädlichen

CO2-Emissionen in der Region. Die Substituierung fossiler Kraftstoffe durch regenerative Alternativen

sowohl bei der Antriebstechnologie als auch bei den Kraftstoffen selbst sind daher essenziell für die Reduzierung Emissionen und das Erreichen unserer Klimaziele. Unser Fokus liegt, aufgrund der

industriellen Prägung unserer Region, besonders auf der Umrüstung unserer Industriebetriebe und dem Schwerlastverkehr, beispielsweise auf Wasserstofftechnologie, die ein großes Potenzial birgt oder

andere auf synthetische Kraftstoffe. In einem Workshop mit regionalen Akteuren wurden zum einen die Wasserstofflogistik innerhalb der Metropolregion FrankfurtRheinMain, zum anderen der Aufbau von Produktionskapazitäten rund um Bauteile für die Wasserstoffwirtschaft als Schwerpunktaufgaben 

identifiziert. Es ist das gemeinsame Ziel, auch in unserer Region baldmöglichst erste Leuchtturmprojekte

zu realisieren. 

 

Die kooperative Herangehensweise an solche, für unserer Region existenziellen Problemstellungen, ist seit vielen Jahren erprobt und charakteristisch für den Bayerischen Untermain. Das große Interesse und die Bereitschaft von Seiten der Unternehmen, Kammern und Verbänden, der Partner aus Wissenschaft,

Forschung und Lehre zur Mitarbeit an beiden Themenkomplexen stimmt mich optimistisch, dass wir für unsere Region geeignete Wege zur Bewältigung dieser Herausforderungen finden werden.

 

Ansprechpartnerin

Susanne Seidel

Landratsamt Miltenberg

Brückenstr. 2

63897 Miltenberg

09371 501-401

Susanne.Seidel@lra-mil.de

www.lra-mil.de