Innovation trifft Tradition: Das KI Regionalzentrum    Unterfranken öffnet Türen in die KI-Zukunft

ChatGPT erobert die Welt im Sturm – Der kometenhafte Anstieg der Nutzerzahlen von ChatGPT seit November 2022 hat viele beeindruckt zurückgelassen. Innerhalb von nur fünf Tagen war die "1 Millionen Nutzer"-Marke bereits geknackt und im Januar 2023 gab es bereits 100 Millionen aktive Nutzer. Damit stellt ChatGPT sogar das Wachstum von Plattformen wie TikTok in den Schatten, welches neun Monate benötigte, um 100 Millionen Nutzer zu erreichen. Schnell merkten auch Unternehmen, dass sich auf Basis der Large Language Models, die hinter ChatGPT stecken, eine Vielzahl von innovativen Anwendungen speziell für den Mittelstand entwickeln lassen.

Wie das KI Regionalzentrum Unterfranken Unternehmen beim KI-Einsatz begleitet
Mit den neuen Möglichkeiten treten bei EntscheidungsträgerInnen in Unternehmen auch Ängste und Herausforderungen an die Oberfläche. Datenschutz und Urheberrecht sind nur einige Hürden, vor denen auch bayerische Unternehmen stehen. Oft ist nicht klar, wie Large Language Models in geeigneten Anwendungsfällen einen echten Mehrwert generieren können. An dieser Stelle setzt das KI Regionalzentrum Unterfranken unter der Leitung von Prof. Dr. Boris Bauke an. Unter dem Dach der Technischen Hochschule Aschaffenburg und gefördert durch das KI Transfer+ Programm des Bayerischen Staatsministeriums für Digitales, nimmt es mittelständische Unternehmen an die Hand und führt sie ins KI-Zeitalter.

Das Erfolgsrezept basiert auf einem Drei-Säulen-Prinzip
Durch Workshops erfolgt in der Phase der Edukation eine strategische und technische Wissensvermittlung (z.B. KI-Programmierung in Python, KI Dev Ops, KI-Datenmanagement, KI-Strategieentwicklung, rechtliche Rahmenbedingungen des KI-Einsatzes) als auch die Identifikation potenzieller Anwendungsbereiche. Im zweiten Teil steht die praktische Umsetzung anhand eines unternehmensspezifischen Problems, die Theorie und Praxis miteinander verbindet. Die übergeordnete Vision sieht eine möglichst autonome Weiterentwicklung der KI durch die Unternehmen und ggf. den Aufbau einer dedizierten KI-Abteilung vor.

Zwei Erfolgsgeschichten des KI Regionalzentrums Unterfranken

ASC Technologies AG: Digitaler Robo Compliance Officer
Firmenprofil: Software-Lösungen für Gesprächsaufzeichnungen, QM und Analyse von Unternehmenskommunikation
Problem: In einem wachsenden Marktumfeld stehen Unternehmen vor steigenden Compliance-Anforderungen. Das stetige Aufkommen von Regulierungen und die Angst vor Strafzahlungen, zusammen mit der hohen Anzahl zu prüfender Kommunikation belastet Compliance Officer, die trotz modernster Technologien lediglich stichprobenartige Prüfungen durchführen können.
Lösung: Basierend auf dem GPT-Modell erfolgt die Compliance-Prüfung vollständig automatisiert. Mögliche Verstöße werden dabei basierend auf vom Kunden individuell festgelegten Prüfungsparametern vorselektiert. Durch diese KI-Implementierung ermöglicht nun eine nahezu beliebige inhaltliche Prüfung von digitaler Kommunikation ohne vorherige umfangreiche Vorbereitung.
Mehrwert: Mit einer Steigerung der Funktionalität und Zuverlässigkeit können Unternehmen nun eine nahezu 100%ige Compliance-Abdeckung erwarten. Dies schafft nicht nur Sicherheit und eine immense Entlastung der Compliance Officer, sondern legt auch den Grundstein für zahlreiche weitere KI-Entwicklungen.

Suffel Fördertechnik GmbH & Co. KG: Digitaler Assistent für Flurförderfahrzeuge
Firmenprofil: Lösungsanbieter für Intralogistik & größter Servicepartner von Linde Material Handling
Problem: Vor dem Hintergrund eines branchenweiten Fachkräftemangels stehen Unternehmen wie Suffel vor der Herausforderung, historisch gewachsene Fehlerdatenbanken effizient zu nutzen. Wird beispielsweise baureihenübergreifend nach Informationen gesucht, kann ein heterogenes Wording (z. B. Licht vs. Lampe) bereits zu Schwierigkeiten führen. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und KI-Halluzinationen stellen weitere Hürden dar.
Lösung: Fragestellungen können von Mitarbeitenden informell in einfacher Sprache an den GPT basierten digitalen Assistenten übermittelt werden, woraufhin der digitale Assistent die passenden Informationen aus der Datenbank herausgesucht. Zusätzlich werden stets die passenden Reparaturanleitungen und das Service-Informationsblatt des Herstellers angegeben. Technisch wird dies durch Einbindung eines heterogenen Data Lakes unter Nutzung von GPT-Modellen in einem EU-Cluster realisiert.
Mehrwert: Dieser technologische Fortschritt ermöglicht nicht nur eine erhebliche Zeitersparnis, sondern optimiert auch das interne Wissensmanagement und fördert das Vertrauen in KI-Anwendungen – alles unter der Einhaltung von DSGVO-Standards. Die Pflicht zur Referenzierung aus Datenquellen verhindert zudem das Risiko von Halluzinationen.

Erste Schritte zum produktiven Einsatz von KI in Unternehmen
Die Beispiele zeigen, dass das KI Regionalzentrum Unterfranken akademische Expertise und unternehmerische Visionen erfolgreich zusammenbringt. Damit ist das KI Regionalzentrum Unterfranken ein entscheidender Vorreiter in Technologiefragen. In Unterfranken wird gezeigt, dass Tradition und Innovation Hand in Hand gehen können.

Wer das Potenzial von Large Language Models für sein Unternehmen nutzen und sich zu ersten Use Case Ideen beraten lassen möchte, kann sich unter: www.th-ab.de/ki-regionalzentrum oder per E-Mail an boris.bauke@th-ab.de weiter informieren. Aktuell läuft die Bewerbungsphase für den nächsten Programmdurchlauf ab Februar 2024.  


Kontakt

Kevin Geis
TH Aschaffenburg | Koordination KI Regionalzentrum Unterfranken
kevin.geis@th-ab.de
www.th-ab.de
www.venture-lab.de