Liebe Leserinnen und Leser,
Vielfalt – kaum ein anderes Thema wird in öffentlichen Debatten so präsent diskutiert. Doch
sobald man einen Blick in viele mittelständische
Unternehmen wirft, scheint das Thema an
der Eingangstür haltzumachen. Diversität ist in
vielen Organisationen noch immer eher Wunsch
als Wirklichkeit. Das überrascht, denn längst ist
belegt: Diverse Teams sind kreativer, innovativer
und erfolgreicher.
Dennoch bleibt das Potenzial oft ungenutzt. Warum? Vielleicht, weil Diversity oft mit zusätzlichen Anstrengungen oder komplexen Veränderungsprozessen assoziiert wird? Vielleicht auch, weil man sich im vermeintlich Bewährten sicher fühlt? Doch genau hier liegt die Chance: Unternehmen, die Vielfalt ernst nehmen – nicht als Imagefaktor, sondern als gelebte Praxis –, gewinnen an Perspektive, Zukunftsfähigkeit und Resilienz.
Dabei geht es nicht nur um Geschlecht oder
Herkunft. Es geht um Denkweisen, Erfahrungen,
Alter, Lebensmodelle. Vielfalt bedeutet nicht nur
Gerechtigkeit, sondern auch betriebswirtschaftlichen
Vorteil. Wer das übersieht, lässt Innovationskraft
und Marktpotenzial ungenutzt liegen.
Es ist also an der Zeit, Diversität nicht länger als
Zusatzaufgabe zu betrachten, sondern als strategischen Erfolgsfaktor. Denn echte Vielfalt beginnt nicht bei der Statistik – sondern bei der Haltung.
Lesen Sie dazu unser Interview mit Christiane
Kleyna, die sich eine menschliche Arbeitswelt
wünscht, in der Menschen mit all ihren Potenzialen,
Fähigkeiten und Eigenheiten gesehen und
wertgeschätzt werden.
Tauchen Sie in die Beispiele von Unternehmen
und Organisationen ein. Erleben Sie, wie Vielfalt
dort nicht nur als Schlagwort, sondern als tägliche
Praxis gelebt wird. Lassen Sie sich inspirieren
von Menschen, die zeigen, wie Diversität neue Wege eröffnet und Zusammenarbeit auf ein
anderes Niveau hebt.
Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen –
und finden Sie Ansätze für Ihre eigene Diversity-
Strategie.
Ihre Redaktion Z! Das Zukunftsmagazin
Vielfalt als Erfolgsfaktor
Interview
Neuigkeiten aus der Region
... es eine Frau war, die das erste Computerprogramm der Geschichte schrieb?
Ada Lovelace entwickelte bereits 1843 einen Algorithmus für eine Rechenmaschine – mehr als 100 Jahre,
bevor das Wort „Programmierer“ überhaupt in Mode kam.
… Levi Strauss & Co. schon im 19. Jahrhundert auf Diversity setzte?
In den Goldgräberjahren beschäftigte der deutschstämmige Gründer Menschen unterschiedlichster Herkunft – darunter zahlreiche Migranten und People of Color – zu fairen Bedingungen für die damalige
Zeit.
… Tim Cook als einer der ersten offen schwulen CEOs eines Fortune-500-Unternehmens ein Zeichen
gesetzt hat?
Der Apple-Chef outete sich 2014 öffentlich – nicht aus PR-Gründen, sondern „weil es für viele junge Menschen wichtig ist, Vorbilder zu haben“.
… SAP seit Jahren als Vorreiter für neurodiverse Teams gilt?
Das Softwareunternehmen beschäftigt gezielt Menschen im Autismus-Spektrum in Bereichen wie Datenanalyse oder Softwaretests – mit großem Erfolg. Die Initiative „Autism at Work“ wurde inzwischen
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