Alles deutet darauf hin, dass es bei Autos einen Ablöseprozess vom Verbrennungsmotor
    zum reinen Elektro-Antrieb geben wird – und zwar ähnlich wie früher von der Dampfmaschine zum Verbrennungsmotor: Zunächst zögerlich, dann aber rasant und unumkehrbar. Das Klimaschutzpotenzial ist
    eindeutig: Eine detaillierte Bilanz des ifeu-Heidelberg (im Auftrag der Bundesregierung) zeigt, dass ein durchschnittlicher Benzinverbrenner in der Gesamt-Lebensbilanz (Herstellung, Nutzung,
    Wartung) die fünffache klimawirksame Emission als E-Autos hat.
    
    Die E-Mobilität mit Öko-Strom ist bereits seit 2012 Teil der vom Stadtrat beschlossenen Klimaschutz-
    Maßnahmen. Der Klimaschutzmanager Tibor Reidl wurde mit der Umsetzung der E-Mobilität betraut.
    Anfang 2017 hat dann der Stadtrat dazu konzeptionelle Grundsätze beschlossen.
    
    Planungen der Stadt Aschaffenburg im Bereich Elektromobilität
    Neben dem ÖPNV sieht die Stadt auch in der E-Mobilität einen zusätzlichen, wichtigen  Klimaschutzbaustein. Das Konzept ist vom Grundsatz sehr einfach: Erstens will die Stadt im Rahmen
    ihrer
    Zuständigkeit und Möglichkeiten die E-Mobilität fördern und zweitens selbst Vorbild sein. Zumindest
    in der Region Bayerischer Untermain hat die Stadt Aschaffenburg als Oberzentrum eine besondere infrastrukturelle Position.
    
    Noch nie gab es so viele Pendler wie jetzt
    Das gilt für ganz Deutschland – und auch für Aschaffenburg: 70 % der Beschäftigten in Aschaffenburg
    sind Einpendler. In Zahlen: die Stadt hat bei rund 70.000 Einwohner 15.000 Auspendler und 32.000
    Einpendler täglich! Gerade in diesem urbanen Pendler-Umfeld hat die E-Mobilität als Ergänzung zum ÖPNV ein hohes Potenzial.
    Als ersten Baustein haben die Stadtwerke von Aschaffenburg dieses Jahr acht öffentliche Doppel-
    Ladesäulen errichtet: in allen städtischen Parkhäusern, auf dem größten P&R-Platz und vor dem
    Rathaus. Für den städtischen Bürger und den allergrößten Teil der Pendler ist das Aufladen zu Hause
    völlig ausreichend. Darum wird dieses Angebot der öffentlichen Ladesäulen hauptsächlich von Besuchern
    genutzt, z.B. beim Stadttheater. Ein weiterer Baustein ist die Unterstützung der Stadtwerke für Bürger, Einzelhandel, Gastronomie und Arbeitgeber in der Stadt, um je eigene Ladepunkte
    einzurichten, insbesondere für Pendlerparkplätzen und für Dienstfahrzeuge.
    
    Schnell-Ladesäulen für Fernreisende
    Echte „Schnell-Ladesäulen“ sind grundsätzlich keine kommunale Aufgabe. Hier gibt es allerdings
    Forschungs- und Förderprogramme der Bundesregierung und vom Freistaat Bayern. Der nächste
    Schritt sind dann Ultra-Schnell-Ladesäulen – insbesondere im Bereich Logistik. Die erste Ultra-Schnell-
    Ladestation Deutschlands wurde dieses Jahr an der Abfahrt Aschaffenburg-West errichtet, direkt
    an der Autobahn und in Nachbarschaft zur einem Schnellrestaurant. Für die hier bereits verfügbaren
    Ladeleistungen von 175 kW – und demnächst bis 350 kW – muss die Industrie die angedachten Fahrzeuge erst in Serie bringen. Doch lässt sich so schon die Zukunft für Fernreisende erahnen: 20
    Minuten „E-Tankpause mit Kaffee“ reichen dann für 300 km Fahrstrecke.

    Stadt Aschaffenburg mit Vorbildfunktion
    Die Stadt Aschaffenburg hat inzwischen zehn reine Elektro-Autos, darunter zwei Kleintransporter. Drei
    dieser E-Fahrzeuge werden von Tochtergesellschaften betrieben. Begonnen wurde vor fünf Jahren.
    Inzwischen ist der elektrische Antrieb bei vielen Ämtern beliebt. Zitat von den Feuerwehr-Kollegen:
    „Das Fahrzeug geht gut ab, das hätten wir so nicht gedacht.“ Für die neuesten E-Fahrzeuge konnte eine
    Bundes-Förderung für kommunale Fahrzeugflotten genutzt werden. Selbstverständlich fahren alle E-Fahrzeuge mit lokalem Öko-Strom.
    
    Entwicklung der Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge in der Stadt Aschaffenburg
    Die Aschaffenburger Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor. Im Jahr 2017 war die Anzahl überschaubar:
    93 reine E-Fahrzeuge und 190 Hybrid-Fahrzeuge. Ein wesentlicher Bremsklotz sind u.a. die  Lieferschwierigkeiten der Hersteller – dies gilt aktuell insbesondere für deutsche Marken.
    Tibor Reidl
    Stadt Aschaffenburg / Amt für Umwelt- und
    Verbraucherschutz
    Dalbergstr. 15
    63739 Aschaffenburg
    06021 330 1744
    tibor.reidl@aschaffenburg.de
    www.aschaffenburg.de/energie/
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