Der Bayerische Untermain – eine florierende Region im Herzen Deutschlands, mit bester Verkehrsanbindung, hoher Lebensqualität und besten Jobchancen – doch auch hier ist der Fachkräftemangel bei vielen Unternehmen immer deutlicher zu spüren. In mittlerweile jedem sechsten Beruf werden die Fachkräfte knapp.
Je kleiner ein Unternehmen ist, desto kritischere Auswirkungen kann eine Personallücke auf die Arbeitsfähigkeit des gesamten Betriebs haben. Fehlende Urlaubs- und Krankheitsvertretungen belasten die Belegschaft, der Besuch beim Kunden muss ausfallen, der Serviceumfang oder die Geschäftszeiten müssen gekürzt werden. Aufzubauen auf dem, was man hat, kann daher eine sinnvolle Strategie sein, um Personal weiterzuentwickeln und zu halten. Daneben bietet auch die passgenaue Qualifizierung von Quereinsteigern Potenzial für KMU.
Hierzu bedarf es in vielen Firmen einer professionellen Analyse der vorhandenen Belegschaft, um Potenziale zu erkennen. Weiterbildungen bieten Unternehmen die Chance, interne Kräfte zu qualifizieren. Mit den Beratungs- und Förderangeboten der Agentur für Arbeit für Arbeitgeber und Beschäftigte gewinnen Unternehmen so neue Fachkräfte, die ihre Verlässlichkeit im Unternehmen schon unter Beweis gestellt haben und den Betrieb genau kennen.
Für viele KMU ohne oder mit nur kleiner Personalabteilung erscheint das Thema Weiterbildung oft zu aufwändig. Hier setzt der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Aschaffenburg an: Mit seinen kompetenten Spezialisten der Qualifizierungsberatung steht er Firmen von der Bedarfsanalyse bis zur Umsetzung von Weiterbildungen innerhalb bestehender Beschäftigungsverhältnisse zur Seite. Die MitarbeiterInnen der Berufsberatung im Erwerbsleben ergänzen diesen Service und beraten die Belegschaft zu Möglichkeiten und Chancen der beruflichen Weiterbildung. Die Berufsberaterin im Erwerbsleben Heike Haines und der Qualifizierungsberater der Agentur für Arbeit Aschaffenburg David Schmidt beraten ortsansässige Unternehmen und deren Belegschaft, aber auch arbeitsuchende Quereinsteiger oder Berufsrückkehrende zu allen Fragen der beruflichen Weiterbildung:
Wie kommen Arbeitgeber mit Ihnen in Kontakt?
Schmidt: „In den meisten Fällen über unsere Kolleginnen und Kollegen, die im Arbeitgeber-Service tätig sind. Diese sind regelmäßig mit den Personalverantwortlichen in Kontakt und betreuen deren Stellenangebote. In Zeiten des Fachkräftemangels geht es dabei fast immer auch um das Thema Weiterbildung und interne Potenziale. Wir in der Qualifizierungsberatung und die BerufsberaterInnen im Erwerbsleben kommen dann in die Unternehmen und beraten Arbeitgeber und Mitarbeitende individuell.“
Um welche Fragen geht es dabei konkret?
Schmidt: „Oft fehlen kleinen und mittelständischen Unternehmen schlicht die Zeit oder auch die Ansatzpunkte, um ihre Personalpolitik den aktuellen Gegebenheiten des Arbeitsmarkts anzupassen. Fragen, die häufig gestellt werden, sind zum Beispiel:
Für die Umsetzung einer beruflichen Weiterbildung ist zunächst eine Freistellung für den Schulungszeitraum erforderlich. Durch das Qualifizierungschancengesetz bestehen umfangreiche Fördermöglichkeiten. So zahlt die Agentur für Arbeit bis zu 100 % der Kosten für die Maßnahme und weitere besondere Aufwendungen wie Fahrtkosten zum Schulungsort. Außerdem bezuschusst sie das Gehalt während der durch die Teilnahme an der Weiterbildung entstehenden Ausfallzeiten bis zu 100 %.
Und dann geht es um die konkrete Umsetzung?
Haines: „Genau! Wir analysieren, welcher Bedarf konkret besteht und was die geeignete Form der Qualifizierung wäre, um den Fachkräftebedarf
schnell und möglichst unkompliziert zu decken. Unser Angebot umfasst vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Diese reichen von der Förderung einer Externenprüfung, der betrieblichen Einzelumschulung bis hin zu diversen kleineren Anpassungsqualifizierungen. Wir überlegen gemeinsam, welche Qualifizierung
den Ansprüchen am besten gerecht wird, und auch, welche Weiterbildungsmodelle am besten
zum Unternehmen und dessen Betriebsabläufen
passen.“
Welche Faktoren spielen hierbei zum Beispiel eine Rolle?
Haines: „Nehmen wir zum Beispiel einen Handwerksbetrieb. Hier handelt es sich meist um kleine oder mittelständische Unternehmen, bei denen in der Hauptauftragszeit jeder Mitarbeitende gebraucht wird. Die Winterzeit ist hier oft die beste Zeit, um seine Fachkräfte weiter zu entwickeln. Da ist eine Freistellung zur Weiterbildung natürlich einfacher möglich als bei vollen Auftragsbüchern. Und auch die Beratung der Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig, denn ohne die entsprechende Motivation und passende Rahmenbedingungen kann eine berufliche Weiterbildung nicht erfolgreich sein. Oft finden sich durch unsere Beratung auch versteckte Potenziale.
Was raten Sie Arbeitgebern, die sich noch nicht an das Thema Weiterbildung herangetraut haben?
Schmidt: „Es ist ein effektiver Weg, Fachkräfte aus den eigenen Reihen zu gewinnen – insbesondere
in Berufen, in welchen ein Fachkräftemangel herrscht. Gleichzeitig erzielt man auf diesem Wege zudem eine starke Unternehmensbindung. Daher können wir als Qualifizierungsberatung wirklich nur allen Arbeitgebern mit auf den Weg geben, das umfangreiche Repertoire unserer Beratungs- und Fördermöglichkeiten zu nutzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und um auch morgen noch zukunftsorientiert agieren zu können. Weiterbildung bringt nicht nur weiter, sondern ist mit unserer Unterstützung auch ganz einfach – auch für Betriebe ohne oder mit nur kleiner eigener Personalabteilung.“
Christine Mann
Agentur für Arbeit
Christine.Mann3@arbeitsagentur.de
www.arbeitsagentur.de/aschaffenburg