Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft spielen in der Kunststoffindustrie eine immer wichtigere Rolle. Das Kunststoff-Zentrum SKZ hat als Klimaschutzunternehmen seine Aktivitäten hierzu nun
erweitert und einen eigenen Bereich mit Forschungs- und Bildungsthemen gegründet.
Um eine lebenswerte Zukunft in Deutschland und darüber hinaus sicher zu stellen, befindet sich auch die Kunststoffindustrie als wichtiger Teil einer globalen Wirtschaft in einem
Transformationsprozess. Der Green Deal, der Aktionsplan Kreislaufwirtschaft und zahlreiche nationale Ziele, etwa beim Klimaschutz, konkretisieren die Anforderungen hierfür. In vielen
Kooperationsprojekten mit der Kunststoffindustrie hat das SKZ seine Expertise zu den vielfältigen Themen der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft erfolgreich weiter ausgebaut. Die Gründung
eines eigenen Unternehmensbereichs ist der konsequente nächste Schritt.
Forschungsgruppe Nachhaltigkeit besteht bereits seit 2005
Am SKZ wird der Entwicklung einer umwelt- und ressourcenfreundlichen Kunststoffindustrie schon lange ein hoher Stellenwert eingeräumt. Mit der Gründung einer Forschungsgruppe Nachhaltigkeit
bereits im Jahr 2005 war das Würzburger Institut damals Vorreiter. Insbesondere bei den Themen Ökobilanzierung, Steigerung der Energieeffizienz in der Kunststoffverarbeitung und
Nachhaltigkeitsmanagement baute das Team viel Expertise auf.
Stark forcierte Kreislaufwirtschaft
Durch die in den letzten Jahren stark forcierte Kreislaufwirtschaft erweiterte sich der Fokus auf Schwerpunkte wie die Entwicklung von Design for Recycling Tools, die wissenschaftliche
Unterstützung digitaler Plattformen in der Kreislaufwirtschaft und der Erstellung grundlegender Analysen zur Transformation der Kunststoffindustrie. „Wir freuen uns sehr über den enormen Zuspruch
von Seiten unserer Kunden, Mitglieder und Partner und wollen mit dem Ausbau unserer Aktivitäten im eigenen Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft die Zukunftsfähigkeit der
Kunststoffbranche sicherstellen“, so Dr. Benjamin Baudrit, stellvertretender Geschäftsführer Forschung und Bildung am SKZ.
Neuer Bereich besteht aus zwei operativen Forschungsgruppen
Der neue Bereich gliedert sich in zwei operative Gruppen. Mit der Forschungsgruppe „Transformation der Kunststoffindustrie“ nimmt das SKZ den ganzheitlichen Wandel in den Blick. Der Anspruch
hierbei ist es, die Zukunft der Kunststoffherstellung und -nutzung visionär mitzugestalten. Hierfür werden gesammelte SKZ-Kompetenzen gebündelt. In Forschungsprojekten und Dienstleistungen
unterstützt die Gruppe Firmen der Kunststoffbranche bei der Transformation ihrer Prozesse hin zur Klimaneutralität, dem Etablieren zirkulärer (digitaler) Geschäftsmodelle, der Umsetzung von
Energieeffizienzmaßnahmen und dem Einsatz nachwachsender Rohstoffe.
Umweltwirkungen von Kunststoffprodukten fundiert nachweisen
Mit der Forschungsgruppe „Nachhaltige und zirkuläre Produkte“ hilft das SKZ Unternehmen der Kunststoffbranche dabei, für ihre Produkte spezifische Lösungen zu finden. Auch um die Umweltwirkungen
von Kunststoffprodukten fundiert nachzuweisen, stehen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit langjähriger Expertise zur Verfügung. In Forschungsprojekten und Dienstleistungen
unterstützt die Gruppe bei der Verringerung der Umweltwirkung von Kunststoffprodukten, der Erstellung von CO2-Bilanzen und Ökobilanzen, der Entwicklung von Design for Sustainability-Lösungen
sowie der Entwicklung von Nachhaltigkeitskriterien für Produkte.
Themen noch „zielgerichteter weiterentwickeln“
„Mit unserer neuen Struktur und der Bündelung unserer Expertise wollen wir noch zielgerichteter einzelne Themen weiterentwickeln und in festen Teams spezifisches Know-how bei unseren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufbauen“, erklärt Dr. Hermann Achenbach, Bereichsleiter Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Der neue Bereich verfügt über zehn Mitarbeitende. Neben der
Forschung und Entwicklung sind auch bereits Bildungsaktivitäten im Programm geplant, um Kunden zu befähigen, Themen wie Energiesparen, Klimaschutz und die Umweltbewertung ihrer Produkte selbst
voranzutreiben.
Dr. Hermann Achenbach
SKZ Süddeutsches Kunststoffzentrum
h.achenbach@skz.de
www.skz.de/forschung/kreislaufwirtschaft