New Work im Handwerk – Eine Branche geht mutig voran und keiner  bemerkt‘s!

Der Gedanke an New Work ruft oftmals Bilder von Bürokomplexen mit Tischkicker-Ecken und Großraumbüros mit einzelnen Meeting Areas und Begegnungskabinen hervor. Neue Arbeitszeitmodelle, Mobil- oder Home-Office aber auch Feel Good Manager fallen ebenso in die gesellschaftsfähige New Work Debatte. Demnach hätte das Handwerk keine Chance, Teil der aktuellen Diskussion zu sein. Doch wie sieht die Realität wirklich aus?

 

Das Handwerk lebt an vielen Stellen New Work moderner und attraktiver als so manches Dienstleistungsunternehmen. Einblicke in die gelebten New Work Ansätze des Handwerks zeigen, dass es sich hierbei um die Mehrwertgenerierung für Kunden, Partner und Unternehmen handelt. Dass es relevant ist, über modernste Ansätze attraktiver in der Berufsausübung zu werden, um Nachwuchs zu gewinnen. Und letztendlich, um den Sinnfaktor wieder mehr in den Fokus zu stellen. Argumente, über die kaum einer in der New Work Diskussion spricht – und das Handwerk hat sie für sich entdeckt. Konkret bedeutet dies:

Kern- und Spaßkompetenzen fließen zusammen
Das Handwerk hat es verstanden, klassische Handgriffe und Kernarbeiten mit Spaßkompetenzen zu verknüpfen. So nimmt das Konditoren-Team bei der Fertigstellung einer dreistöckigen Torte einen Team-Challenge-Clip auf oder fotografiert die fertige Köstlichkeit in hoher Qualität und aus beeindruckender Perspektive, so dass es für einen Werbekatalog perfekt geeignet ist. Oder der Auszubildende beim Dachdecker absolviert neben dem Wissensausbau der klassischen Fachthemen auch den Drohnenpilotenschein mit Bravur. Das Handwerk schaut schon lange über den Tellerrand hinaus und verknüpft die fachlichen Fähigkeiten mit Spaßfaktoren und setzt sie mehrwertbringend für das Unternehmen ein.

Digitalanwendungen für den Gewinn von Fokushandwerksarbeiten
Unternehmen des Handwerks haben still und leise viele kleine Schritte oder ganze Prozesse in die Digitalisierung geführt. Dabei hat man sich zu eigen gemacht, dass das Smartphone ein Alltagsgegenstand ist, der mit großer Leidenschaft zum Einsatz kommt. Wieso also nicht auch für die beruflichen Anforderungen und Dinge eines Handwerkers. So finden sich Mitarbeiter-APPs zur Verwaltung von Gerätschaften genauso im Alltag wieder, wie das digitale Messgerät, das den Raum mit seinen Maßen nicht nur digital erfasst, sondern auch gleich in das entsprechende Programm überträgt. Während der eine Mitarbeitende noch vor Ort am Ausmessen ist, kann ein weiterer Mitarbeitender bereits mit der Materiallistung starten.

In dieser Arbeitsweise stehen nicht mehr die händischen und nebensächlichen Arbeiten im Fokus, sondern die relevanten Wissens- und Handwerksarbeiten, die die eigentlichen Kernleistungen des Handwerkers sind. Und für die er sich letztendlich auch für den Beruf des Gewerks entschieden hat. Stupide Arbeiten werden zunehmend seltener. Fehlerquellen minimieren sich und der einzelne Mitarbeitende erledigt mehr Arbeiten mit mehr Freude.

Und dann wären da noch Algorithmen und Automatisierungen, die bislang noch immer als Jobkiller in unserer Gesellschaft angesehen werden, die das Handwerk jedoch an vielen Stellen integriert hat.

Algorithmen zum Gewinn von Arbeitsattraktivität und gegen stupide Zusatzarbeiten
Ein konkretes Beispiel zeigt die Vorteile auf. Ein Blick in einen Karosserie- und Lackierfachbetrieb zeigt, dass die bislang lästige Schadensaufnahme an negativem Image und Schrecken für die Mitarbeitenden verloren hat. Über die eigene Webseite ist eine 24/7-Erfassung von Schadensmeldungen durch die KundInnen möglich, die alle relevanten Daten selbst eintragen. Dies erfolgt nach Auswertungen meist über das Smartphone. Durch die Autofill-Funktion werden die Daten in korrekter Form eingetragen und mit den entsprechenden Bildern verknüpft. Das Programm prüft auf Plausibilität, und die Abfolge der Inhalte unterliegt einem Algorithmus. Die Fehlerquelle ist bis aufs Kleinste minimiert. Schreckensarbeit durch den Handwerker entfällt und damit steigt die Gesamtzufriedenheit.

Alleine diese drei Ansätze zeigen die neuen Arbeitsweisen des New Work im Handwerk, auch wenn kaum einer darüber spricht. All die Unternehmen der Branche, die solche Ansätze in ihrem Alltag integriert haben, haben eine positive Haltung zu Innovationen, die sich für das Handwerk bieten. Sie haben die Zukunft eingeläutet und leben sie mit Lust und Motivation.     

Unternehmen, die hier beschrieben werden, sind u.a.:
Seidel Karosserie- und Lackierfachbetrieb GmbH (Mainaschaff), Keusen Ball GmbH (Mömlingen),
Herrmann Parkett. Möbel. Räume (Bürgstadt),
Bäckerei Hench – Ludwig Hench GmbH, Miltenberg

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